Mittwoch, 30. April 2008

Taumarunui / Whanganui River




Noch immer keine Wetterbesserung in Sicht; aber ich kann ja beschreiben, was ich verpasse bzw. welche wenigen Alternativaktivitäten ich unternommen habe.

Der Whanganui River gilt als Kanu-Paradies, sodass ein 5-Tages-Trip entlang des Flusses sogar als "Great Walk" deklariert ist (einer von ca. 8 der schönsten Wanderwege Neuseelands - und der einzige den man nicht "wandert"). Der 3-Tages-Abschnitt durch den gleichnamigen Nationalpark gilt als der schönste Teil und ich wollte zumindest einen Tagestrip im Kanu oder Kajak machen. Doch wenn man vor lauter Regen nicht merkt, ob man gekentert ist oder die Luft einfach nur so feucht ist, macht das wenig Sinn :/

Gestern war ich es nach 3 Tagen Nichtstun und nur Lesens satt und habe eine knapp 2 stündige Wanderung durch Regenwald und durch Feuchtgebiete gemacht und ich muss sagen, das hatte auch mal was: Regenwald und Feuchtgebiet in strömendem Regen, quasi im natürlichem Zustand ^^

Darüber hinaus bieten mir die Umstände reichlich Zeit zum Nachdenken und Reflektieren - eine z.Z. für mich nicht immer einfache Tätigkeit, doch es hat den Anschein, als käme ich zu ein paar entscheidenden Entschlüssen, sodass auch hieraus hoffentlich etwas Gutes entspringen kann.

Montag, 28. April 2008

Egmont NP (Mt. Taranaki)






Regen, Niesel, Schauer, Wolken, nass; Frust. Nach 48 stunden hoffen auf Besserung, habe ich mich entschlossen, aufzubrechen und weiter zu ziehen.

Der Vulkan im Westen ist eigentlich ein fazinierender Ort: Ein einsamer 2500m hoher, schneebedeckter, fast perfekt abgrundeter Kegel ragt hier direkt an der Küste aus dem flachen Land und liefert einen überwätigendern Anblick. Es gibt auch eine sehr schöne 2-Tages Wanderung (Pouakai Circuit) entlang der Ostseite des Berges an spiegelnden Seen und durch Sümpfgebiet auf Bergrücken mit Sicht auf die Stadt New Plymouth an der Küste auf der einen und dem Berg auf der anderen Seite. Bei klarem Himmel und Sonne ein äußerst lohnenswertes Unternehmen - doch siehe meine einleitenden Worte ... auf dem letzten Bild ist der Berg im Hintergrund von Wolken umhuellt zu sehen (der blaue Himmel taeuscht: das waren die letzten Sonnenstrahlen fuer mindestens 1 Woche).

Es ist einer dieser Momente, die es leider auch geben muss - und es kommt diesmal alles auf einmal; Einsamkeit, Frust ob der mangelnden Möglichkeiten, Müdigkeit der vielen Planerei und Organisation der Reise (ich musste ja die letzten Tage nicht nur Neuseeland verarbeiten, sondern auch Fiji/Hawaii/New York vorbereiten) und dann habe ich auch noch ein Buch gelesen (was soll man auch sonst machen), das obwohl Science Fiction und wirklich gut, sich am Ende doch als überaus romantische Geschichte herausgestellt hat und mit einer Phase von mir zusammenfällt, in der ich gerade sehr anfällig für so etwas bin :/

Leicht zu sehen, dass dies Momente sind, die mehr schwerer fallen; diese Seite muss schließlich auch mal erwähnt werden. Doch die Sonne wird auch wieder scheinen ... auf vielerlei Arten wie ich hoffe.

Mittwoch, 23. April 2008

Marlborough Sound







Wieder zeigt sich, dass planen nicht viel bringt auf so einer Reise. Für die vorgesehene Wanderung des Nydia Tracks gibt es leider keinen Transport mehr vom Ende des Weges zurück.

Als Ersatz habe ich einen Tagestrip entlang des Queen Charlotte Tracks gemacht. Beide befinden sich im Gebiet des Marlborough Sounds. Sounds entstehen übrigens durch Überflutung von Flusstälern nach Bodenabsenkung oder Meeresspiegelanstieg.

Den Anfang des Tracks bildet ein historischer bedeutsamer Ort: Am Ship Cove hat Captain Cook ganze fünf Male geankert und es gilt als sein Lieblingplatz in Neuseeland.

Der QCT ist sicher sehr schön mit vielfachem Blick auf den Sound, doch kann er m.E. mit dem Abel Tasman nicht ganz mithalten. Doch das Wetter war super und so habe ich diese Gegend auch noch kennenlernen dürfen. Genau wie am Abel Tasman gibt es auch hier viele kleine Häuschen, Hütten und Bootsstege für Leute, die fernab in der Idylle wohnen wollen oder sich zumindest ab und zu hierhin zurückziehen.

Glücklicherweise konnte ich auch meine Fähre umbuchen und setze nun schon morgen nach Wellington über.

Montag, 21. April 2008

Abel Tasman NP







Ja, der Herr Tasman ist viel rumgekommen zu seiner Zeit und so trifft man den Namen aller Orten, apropos Ort - auch ein Ort heist hier Tasman.

Wie dem auch sei, heute habe ich dem Herrn Tasman sein Track erkundet - der Abel Tasman Track ist einer der bekanntesten Wanderwege neben dem Milford. Er ist sehr angenehm zu gehen; wenig Steigung, viel Strand, sehr gute Wege.

Er ist in gewisser Weise die "Light-Version" des South Coast Tracks auf Tasmanien, aber gerade weil der dortige Track so viel schwieriger und mühsamer ist, erscheinen Einem die Sehenswürdigkeiten doch irgendwie noch schöner und spektakulärer ;)

Nichtsdestotrotz ist der Abel Tasman Track auf jeden Fall zu empfehlen. Allerdings ist er auch der vollste/überlaufenste aller Wege, da man nämlich (wie ich auch) jeden Tagesabschnitt bequem und billig mit dem Wassertaxi erreichen kann.

Was gibt's zu sehen ? Na, schaut Euch die Bilder an ;) Wege durch Regenwald, an/über Flüsse, entlang der Strände und durchs Watt. Wie gesagt, sehr schön :)

Samstag, 19. April 2008

Nelson Lakes NP












... und wieder eine abenteuerliche Wanderung, wenn auch ganz anders als geplant.

Ganz ursprünglich wollte ich den D'urville Track als 4-Tages-Tour machen: zwei Täler, ein alpiner Pass, ein schöner See. Doch dazu müßte ich zwei Mal Wassertaxifahren und man muss mindestens zu viert sein; das war mir zu kompliziert und unsicher.

Als Alternative sollte die Travers-Sabine-Route herhalten, mit ähnlichen Qualitäten wie das ursprüngliche Vorhaben, aber mit gut 80km und 5 (evtl. sogar 6) Tagen deutlich länger. Trotzdem habe ich gepackt und bin losgezogen. Die erste Hütte am See hatte ich ganz für mich - kein Wunder, das keiner da hin wollte: der Ofen war zugenagelt :(

Als das Wetter am nächsten Tag entgegen der Vorhersage immer noch etwas trübe war, kamen mir 5-6 Tage auf einmal doch recht lange vor und ich habe mich kurzfristig umentschieden und eine Seitenroute direkt zum Gipfel zur Angelus Hut auf 1680m genommen. Das hiess zwar satte 1050m Anstieg, aber Zeit hatte ich genug.

Je höher ich kam, desto übler wurde das Wetter (ich hatte gehofft, die Sonne schiebt die Wolken im Laufe des Tages weg). Im Wald war ich vorm Nieselregen noch geschützt, doch oberhalb von 1200m fing es dann an zu schneien/hageln - aber nur ganz leicht und gelegentlich. Trotzdem habe ich hier schon mal ein Gefühl vom alpinen Gelände bekommen.

Um so schöner war es in der Hütte, diesmal mit Feuer im Ofen, während es draussen nun schneite und stürmte. Und tatsächlich: am nächsten Morgen war alles von einer knapp 1 cm dicken Schneeschicht überzogen! Was für ein Anblick - doch so schön es auch aussah, eigentlich führte die weitere Route etwa 10 km auf dem Bergkamm in 1800m Höhe entlang! Als ich dann oben auf dem Kamm stand und mir ein eisiger Wind von ca. 40-50 km/h um die Ohren wehte, war mir die 5-stündige Kammroute zu gefährlich, zumal es auch eine steinig-mühsame und eher trostlose Landschaft war.

Also bin ich auf der anderen Seite wieder ins Tal abgestiegen und unten auf dem Speargrass Track zurück zum Auto. Unterwegs konnte ich noch ein paar zauberhaft verschneite Wasserfälle und Pflanzen fotografieren, bevor es im Tal dann sonnig und grün wurde.

Also, insgesamt ganz anders, aber mit ganz eigenen Reizen doch ein nettes Abenteuer :)

P.S.: Auf dem Panorma-Bild sieht man übrigens die rote Hütte in der Mitte des Bildes am See und das dunkle Tal links, aus dem ich aufgestiegen bin. Aufgenommen wurde es oben am Beginn des Kamms, den man auf dem 7. Bild sieht. Ich bin dort links runter ins Tal.

Mittwoch, 16. April 2008

Westküste









Hier habe ich mal alles 'Sonstige' im Westen zusammengefasst. D.h. der Weg von Queenstown im westlichen Landesinneren bis zur echten Küstenstrecke zwischen Greymouth und Westport.

Inzwischen zeigen die Laubbäume auch schon recht deutlich die Jahreszeit (Herbst) an und einige srahlen in schönem gelb und/oder rot.

Im Mount Aspiring NP auf der Strecke nach Haarst gibt es viele Wasserfälle und Regenwald. Um Haarst selber (übrigens World Heritage Area) dann viele Feuchtgebiete/Sümpfe.

Überhaupt ist es hier auf der Westseite (wie auch in allen Reiseführern angekündigt) sehr feucht und meine Freude über bisher gutes Wetter ist mittlerweile nach 2 Regentagen dahin. Einige Gebiete haben bis zu 8000mm Regen im Jahr; direkt auf der Ostseite dann teils "nur" 1500mm. (Das erklärt, warum zum Beispiel die Canterbury Flats so öde und trocken sind - so heisst das Gebiet, von dem ich am Anfang so enttäuscht war und was wohl tatsächlich das hässlichste von ganz NZ ist).

Die Küstenstrecke zwischen Greymouth und Westport erinnert mich stark an die 'Great Ocean Road' in Australien. Auch hier bilden viele Felsen und Inselchen im Wasser eine wilde Küste - allerdings fehlen die australischen Attraktionen wie Landbrücken, Höhlen und Tunnel.

Nahe Westport dann durfte ich noch einmal sogar eine ganze Seeotter-Kolonie bewundern (allerdings nur ein paar Minuten, dann goss es wieder in Strömen ...).

Also, wie immer: wenn die Sonne lächelt, ist's ne tolle Gegend. Wenn ...

Dienstag, 15. April 2008

Arthur's Pass


Tja, Arthur's Pass ist leider komplett ins Wasser gefallen. Bedeckter Himmel mit Schauern. Da auch die Aussichten für die nächsten 1-2 Tage keine deutliche Besserung versprachen, bin ich doch etwas enttäuscht wieder von dannen gezogen.

Eigentlich hatte ich vor den 2-Tage Trip über den Goat Pass zu wandern - wirklich schade, sah auch aus der Nähe und auch auf der Reliefkarte interessant aus und nicht zu lang ... :(

Auch der 'Standard-Trip' zum Gipfel "Avalanche Peak" machte bei Null Sicht natürlich keinen Sinn ... dafür waren die rauschenden Wasserfälle und angschwollenen Flüsse einigermassen interessant, wenn auch kein Ausgleich.

Montag, 14. April 2008

Fox Glacier & Franz Josef Glacier







Hier stimmte noch alles: schönes Wetter und ideale Bedingungen.

So gelang mir auch die bekannte "Postkarten"-Aufnahme am Lake Matheson mit perfekter Spiegelung des Mt. Tasman und Mt. Cook. Aufmerksame Leser werden sagen "Mt. Cook, den hatten wir doch schon!". Ja sicher, aber diesmal dürfen wir seine Westseite bestaunen ;)

Weiter ging es zum Fox Gletscher, wo ich die Gelegenheit hatte, die Abbruchkante des Gletschers aus der Nähe zu betrachten - auch wenn nix brach, als ich da war. Ist schon ein ganz schön fetter Klotz Eis :) Man konnte ihm quasi direkt ins "Maul" schauen, wo das Schmelzwasser austritt und in einem hundert Meter breiten Flussbett an gigantisch steilen Felswänden Richtung Meer strömt.

Den Franz Josef konnte man noch besser auf seiner ganzen Länge ins Tal schlängeln sehen. Das ist übrigens ein sehr dynamischer Gletscher, der mit bis zu 5m am Tag (!!) zu Tal saust. Bin ich dann lieber nicht so nah ran - nachher überfährt er mich noch, wenn ich mal ne Sekunde nich aufpasse 8-)

Freitag, 11. April 2008

Routeburn & Greenstone Track











Ca. 65 km habe ich die letzten 5 Tage zurückgelegt, doch leider lief dabei nicht alles glatt:

Der Routeburn ist ein sog. "Great Walk", d.h. man muss die reglementierten Hüttenplätze buchen (dafür gibt es dort dann aber sogar Ofen, Gaskocher, fließend Wasser und Toiletten mit Spülung). Soweit ging noch alles gut und auch der Transport ließ sich recht gut organisieren - ich habe mein Auto am Ziel abgestellt und bin mit Wassertaxi uns Bus zum Start des Routeburn (damit ich flexibel bin und am Ziel nicht auf irgendeinen Anschluss warten muss).

Das Wetter sollte die nächsten Tage schön sein, doch zunächst ging bei bedecktem Himmel los entlang kurzen Strecke bis zur ersten Hütte, die ich sogar ganz für mich allein hatte! Der zweite Tag war die Strecke durchs Gebirge - über den Harris Saddle (Pass) auf 1300m und weiter oben entlang bis zur anderen Seite des Gebirges. Doch der gesamte Aufstieg und Überquerung des Passes verlief in dickem Nebel, sodass vom gepriesenen Ausblick zunächst nichts zu sehen war; weder der Lake Harris noch die alpine Bergkulisse :( Auch eine Seitenroute zum Gipfel viel damit aus, da sinnlos.

Hinter dem Pass wurde es dann aber schnell klar und die Aussicht war sensationell. Doch der Schaden war leider schon angerichtet; Kurz vor Abend beim Abstieg zur Hütte war mir schon klar: ich werde krank :( Das Problem waren die ständig wechselnden Bedingungen; mal Sonne mal Schatten, mal steiler Anstieg dann wieder runter, mal kalter Wind dann wieder im Windschatten. Die gefühlte Temperatur schwankte im Minutentakt um 20° und mehr. Auch wenn ich mich mehrfach kleidungsmäßig angepasst habe, habe ich einige kühle Phasen wohl zu lange ausgesessen ...

Die zweite Nacht habe ich also mit Fieber und Halsschmerzen verbracht - war nicht weiter schlimm und am nächsten Morgen war ich wie üblich fast schon wieder gesund (auch Dank des Tees und Honigs, den Anja und Marion dabei hatten). Noch einen "Schon-Tag" hinten dran und ich wäre wieder fit gewesen, doch ich hatte ja noch 3 Wandertage und 40 km vor mir!

Glücklicherweise lieferte das Wetter von da an stets perfekten Sonnenschein, doch ich war weder in der Verfassung, die Nebenstrecken wie zum "Key Summit" zu gehen, noch den anstrengenderen Rückweg über den Caples Track (wie eigentlich geplant: der führt nochmal über einen kleinen Pass ins Gebirge), sodass ich mich für den im Tal ohne grosse Steigungen verlaufenden Greenstone Track für den Rückweg entschieden habe (im Notfall hätte ich am Ende des dritten Tages sogar an der "Divide" abbrechen können, hätte dann aber das Problem des Rücktransportes von der "falschen" Gebirgsseite aus gehabt ...).

Nunja, auch wenn ich nicht jeden Moment geniessen konnte und erst langsam wieder zu Kräften kam, muss ich sagen, war es eine sehr schöne Wanderung, unterstützt durch das sonnige Wetter. Am eindrucksvollsten war das kristallklare Wasser der Flüsse, das an tieferen Stellen türkisblau strahlt; die schönen Farben der Landschaft von teils blutroten Steinen, grüne Wiesen und Wäldern, gelbbraunen Grasbüschen, grauen schneebedeckten Bergen bis zu den türkisblauen Flüssen.

Zum Glück ist auch das Sandfly Problem nicht ganz so gross wie oft vermittelt - in der Nähe von Wasser gibt es einige, sonst aber wenige bis keine. Ich habe vielleicht einen Biss pro Tag bekommen, aber auch fast nie Repellant benutzt. Wenn man anfängt zu jucken wird's übel: viel schmerzhafter als Mückenstiche hat man bis zu einer Woche was davon.

Samstag, 5. April 2008

Milford Sound








Der Milford Sound ist wohl der bekanntest der Fjorde und der einzige, der mit dem Auto erreichbar ist. Hier endet/startet auch der berühmteste der "Great Walks" Neuseelands - doch die Great Walks muss man reservieren und teuer bezahlen und der Milford ist bis Ende April ausgebucht.

Gestern hat es leider den ganzen Tag geregnet, sodass ich nur eine kurz 45 Min. Wanderung im schützenden Regenwald machen konnte.

Doch heute dann war strahlender Sonnenschein bei blauem Himmel und neben einer anstrengenden 3 Stunden Kletterei zum Lake Marian konnte ich die eindrucksvoll 120 km lange Stichstraße zum Milford Sound genießen. Auf den Gipfeln lag vielfach noch Schnee und die Berge sind unglaublich steil und "roh". Bei diesem Wetter wirklich toll anzusehen und es gab viel zu fotografieren ;)