Montag, 25. Februar 2008

Tarra-Bulga NP

Oh, den Regenwald werde ich vermissen in Deutschland ... wieder ein Park in dem man reichlich davon sehen kann und wo man ein paar Stunden spazieren gehen kann. Ob man Waldwege wirklich mit einem Laubgeblaese reinigen muss, ist ne andere Sache ...
Ich spare mir diesmal Regenwaldbilder - kennt ihr schon und laesst sich ohnehin schwer aufs Bild bringen - aber herrlich zum Wandern.
Der Park liegt uebrigens etwas suedlich von Traralgon.

Freitag, 22. Februar 2008

Tassie Ostküste






Hier sind die typischen Stationen: Tasman Peninsula, Maria Island, Freycinet NP und weiter die Küste hoch.

Da ich meinen rechten Fuß noch schonen musste waren Wanderungen > 30 Min. erstmal tabu. Außerdem war das Wetter schlecht auf der Tasman Halbinsel und eigentlich gab es dort auch nichts, was ich nicht schon gesehen hätte (die Sehenswürdigkeiten klangen sehr nach Great Ocean Road). Für den Tasmanischen Teufel könnte dieser Fleck Erde allerdings die letzte Rettung sein, denn seid ca. 2000 breitet sich eine hochansteckende Krebsart (ja das gibt es: eine von nur drei weltweit) aus, die ausschließlich dieses Tier befällt und den Bestand schon stark dezimiert hat. Die Halbinsel ist so eine Art Quarantänegebiet.

Zu Maria Island müßte man wieder mit der Fähre rüber - habe ich mal ausgelassen.

Freycinet wiederum schien ganz nett (mit den "The Hazards" genannten zerklüfteten Hügeln), aber die Wanderungen waren zu lang und steil für meinen Fuß und ein Blick auf den mit deutlich über 50 Fahrzeugen und Bussen beladenen Parkplatz zeigt: hier sind Touristen anwesened ;) Und tatsächlich gilt die "Wineglass Bay" als touristisches Highlight der Gegend; starke Leistung der Marketing-Abteilung, wenn ihr mich versteht ;)

Auch den Rest des Weges nach Norden unterscheidet sich der Osten extrem vom Westen Tasmaniens. Drüben Urwald, kaum Straßen, Natur pur (und Holz-/Minen-Industrie); hier sind die Holzfäller schon fertig mit der "Ernte" und es gibt sehr wenig Wald, sondern fast schon Schottland-ähnliche Landschaften aus auf Wiesen grasenden Schafen und Kühen. Ackerbau und Viehzucht so weit das Auge reicht.

Und zwei schöne Tierarten habe ich auch noch entdeckt, auch wenn ich für den aussergewöhnlichen "Platypus" in eine Art Zoo gehen musste. Aber dieses ulkige Schnabeltier musste ich einfach mal sehen :)

Dienstag, 19. Februar 2008

South Coast Track














Das war ja wieder mal ein ganz schönes Abenteuer - doch der Reihe nach!

Der ca. 6 Tage lange South Coast Track verläuft entlang der Südwestküste Tasmaniens im Southwest NP zwischen Malaleuca und Cockle Creek und verbindet so den einzigen Ort im Southwest NP - der nur über gecharterte 6-Sitzer Flugzeuge erreichbar ist - mit dem Ende der südlichsten Straße in Tasmanien. Der Südwesten Tasmaniens ist noch echte in grossen Teilen völlig unerschlossene Wildnis - entweder man wandert rein oder fliegt oder raftet auf einem der Flüsse - Straßen gibt es so gut wie keine.

Da mir gesagt wurden, dass Teile dieses Weges extrem matschig wären (fast hüfttief) und der Flug 100€ kostet, hatte ich das eigentlich ad acta gelegt und wollte mir einfach mal das Ostende als (Halb-)Tageswanderung ansehen. Vor Ort erfuhr ich dann von einer möglichen Schleife (South Coast Track bis zur Mitte dann im Landesinneren zurück über die Southern Ranges) - doch das Wetter war schlecht und kein Ranger für Informationen vorhanden und so wollte ich schon von dannen ziehen, habe mir dann aber gesagt "was solls - einfach mal Sachen einpacken und schauen wie's läuft".

Gesagt, getan: Für 5-6 Tage Verpflegung gepackt und los gings. Und was für ein Glück - von dem Moment an als ich loszog bis zum Ende meines Abenteuers war es Sonnenschein pur und praktisch kein einziges Wölkchen! So viel Glück muss man erstmal haben, denn diese Gegend hat 235 Regentage im Jahr!!

Und so war es einfach fantastisch: die Strände mit den vielen vorgelagerten Felsen/Inseln, die blutroten sich ins Meer ergießenden Flüsse und Berggipfel im Landesinneren, sowie die vielseitige Vegetation aus Regenwald/Wald/Buschebenen sind ein echtes Wanderparadies. Dazu die Herausforderungen wie Flussdurchquerungen (zwischen knie- und hüfttief je nach Ebbe/Flut), extremem Matsch und Bergen - gut um neue Wandererfahrung zu sammeln.

Am Ende ging es dann nicht über die Southern Ranges zurück - wie ich erfuhr wäre das zwei Nummern zu gross für mich: 5-stündige Lagunen-Durchwatung, extrem steiler 1150m Anstieg, in Teilen kein vorhandener Weg und exponierte Wanderung auf dem Hochplatau (es kann auch im Sommer schneien) waren mir dann doch zu heikel ;) Somit ging es bis zur Mitte des South Coast Tracks zum "boat crossing" an besagter New River Lagoon und auf dem selben Weg zurück - eigentlich finde ich so was öde und mag Schleifen lieber - aber was solls.

Nun ja, so hätte ich auch den South Coast Track komplett machen können (anstatt eine Hälfte zwei Mal), denn die Match-Strecke bin ich so sogar zwei Mal gelaufen :/ Das war sogar Mal ganz lustig und die meiste Zeit sinkt man nicht tiefer als 10-20cm ein. Doch gleich am Anfang bin ich noch unerfahren doch glatt in so eine üble Pampe gestiefelt, wo ich einfach senkrecht runtergeplumst bin und mit beiden Beinen fast bis zur Hüfte im Schlamm steckte. Und ich hab das ganze auch noch auf Video, weil ich grad am filmen war - lol.

Ich hatte zwar nicht mal Gamaschen dabei aber erfinderisch wie ich bin habe ich mir aus Regenhose, Schnürsenkeln und Nylonseil sogar was bessere gebastelt und so blieben die Schuhe auf der ganzen Reise trocken (und Blasen gabs auch keine)! Am Ende habe ich 62 km zurückgelegt; über mehrere Hügelketten (120m, 180m, 460m, ...) immer wieder zu herrlichen Stränden hinab.

Als einziger Wehmutstropfen bleibt die Tatsache, dass ich am dritten und vierten Tag jeweils 9 Stunden durch sehr schwieriges Terrain gewandert bin und mir damit eine Fußverletzung zugezogen habe - entweder eine Überdehung oder Entzündung oder ähnliches. Der letzte Tag war auf jeden Fall extrem schmerzhaft und noch ist es nicht auskuriert. Also merke: 6-7 Stunden pro Tag reichen ;/

Da ich die letzten zwei Tage nur noch von Steaks geträumt habe (obwohl ich auf der dünnen Schaumstoffmatte nur sehr schlecht geschlafen habe...), bin ich dann nun auch dem Wunsch meiner Mutter nachgekommen und war heute das zweite Mal in AUstralien im Restaurant und habe mir eine schönes, saftiges, zartes, leckeres (*sabber*) Steak gegönnt :)

P.S.: Es sind diesmal extrem viele Biler - sind ja aber auch von 5 sehr ereignisreichen Tagen! Die Wellen am Strand waren übrigens gigantische 3m Brecher die mit einer Wucht umgeschlagen sind, die einer mittleren Explosion gleichkommt - die Dicksten konnte man beim Schlafen an der Bodenerschütterung spüren - unglaublich das Leute da surfen waren!

Mittwoch, 13. Februar 2008

Bruny Island / Hartz Mountain




Also, Bruny Island ist mit einer kurzen und billigen Fährüberfahrt leicht zu erreichen und zwei mit einer schmalen Landzunge verbundene Inseln südl. von Hobart. Das Wetter war schlecht und das für seine Fauna und bekannte Bruny jetzt eigentlich kein Highlight.

Am nächsten Tag gings dann zum Hartz Mountain NP, wo ich eben jenen bestiegen habe. Ich mußte 2-3 Stunden warten, doch dann wurde das Wetter sehr schön und die Wanderung ebenso.

Doch nun hatte ich erstmal von Bergen genug und habe mich deshalb auf den Weg nach Süden zum südlichsten Punkt Tasmaniens gemacht.

Montag, 11. Februar 2008

Hobart




Die Gegend um Hobart sieht überraschend trocken aus, aber irgendwie trotzdem charmant.

Hobart selber ist mit ca. 150 Tausend Einwohner recht klein und besitzt einen sehr langen natürlichen Hafen. Zudem gibt es hier sehr viele alte Gebäude und sogar sowas wie ne Altstadt.

Die Wellington Range im Westen bietet Schutz vor den vorherrschenden Südwest-Winden und vermindert den Regenfall in Hobart selber - somit ist es hier häufiger schön als anderswo auf Tasmanien. Vom Gipfel des Mt. Wellington hat man auch einen ausgezeichneten Ausblick auf die Stadt.

Samstag, 9. Februar 2008

Lake St. Claire







Die ersten Bilder entstanden auf dem Weg zum Lake St. Claire, der das Südende des am Cradle Mountain beginnenden Overland Tracks ist. Sie zeigen, wie wechselhaft das Wetter ist - erst Nebel und hinter der nächsten Kurve scheint die Sonne. Dennoch ist und bleibt Tasmanien erstaunlich kalt und feucht - es regnete bisher mindestens jeden zweiten Tag.

Ich wollte mir einen Überblick über die Landschaft verschaffen und mich auf den Weg zur Besteigung des "Little Hugel" gemacht. War länger als ich dachte und nach 7 Stunden taten mir dann doch langsam die Füße weh - ich habe jetzt auch erstmal genug von Bergen und bin (auch Wegen abgenutzter Bremsen am Auto) vorzeitig nach Hobart aufgebrochen.

Auf der Wanderung wurde ich mit ein paar Tiersichtungen belohnt: Ein Echidna budellte völlig unbeeindruckt von mir nach Ameisen und auch zwei Schlangen habe ich gesehen (die sich aber glücklicherweise schnell verziehen). Nachdem ich in ganz Australien bisher nur zwei Schlangen gesichtet habe, sind mir auf Tasmanien schon 5 begegnet - die fühlen sich hier anscheinend wohl.

Ach so, noch ein Bild zum Thema "auf alles vorbereitet sein" ... ;)

Freitag, 8. Februar 2008

Weiteres im Westen






Tja, was kann man sonst noch so im Westen machen ?

Ich habe mir die 104m hohen Montezuma Falls angeschaut (für die extrem schmale Brücke in luftiger Höhe dort sollte man schwindelfrei sein). Der Weg dorthin ist durchaus schön aber a) anspruchslos und b) hatte ich ja gerade vorher die beste Wanderung hinter mir.

Anschließend ging es zu den Henty Dunes nördlich von Strahan - riesige Sanddünen die von den "Roaring Forties" immer noch übers Land getrieben werden.

Um das Bergbaudorf Queenstown kann man sich dann ein Bild machen, wie Tagebau die Landschaft prägt. Um das Dorf herum wächst praktisch nichts mehr - es gibt nur nackte ausgehölte Felsen.

Und abschließend noch ein Bild zum Thema "Logging". So sieht es nach der Baumernte aus und im Hintergrund die wiederaufgeforstete Nadelbaum-Monokultur. Man vergleiche das mal mit den Urwaldbildern vorher ...

Donnerstag, 7. Februar 2008

Tarkine







Dieses Gebiet wird man auf keiner Karte finden - es ist der inofizielle Name der Wildnis im Nordwesten Tasmaniens, die bisher nicht durch einen Nationalpark geschützt ist wie der Südwesten. Tatsächlich steht zu befürchten, dass es das Gebiet so bald nicht mehr gibt; es wird gerodet was das Zeug hält und nebenbei findet auch noch Tagebau nach Rohstoffen statt.

Das wäre sehr schade, denn ich habe noch nie so einen fantastischen Wald gesehen. Ich habe mir grosse Mühe gegeben, doch die Bilder bringen es nur halb rüber. Wohin man auch schaut, es herrscht blankes Chaos aus Bäumen, Moosen, Farnen, Pilzen, ... dieses entfesselte Wachstum von allem was grün ist ist phänomenal - kein Wunder bei 3000mm Regen im Jahr.

Dazu hatte ich noch das Glück, dass es den Abend und die Nacht vorher stark geregnet hatte und das Morgengrauen mit gelegentlichem Nieselregen und diffusem Licht dem ganzen die richtige Stimmung verlieh. Und zur Abwechslung war diese Wanderung mal sehr unzugänglich, völlig ursrünglich belassen und nur Klebestreifen an den Bäumen zeigten den weg - herrlich; die beste Regenwaldwanderung die man sich vorstellen kann. Also Geheimtipp: Philosopher Falls 9,7km west. von Waratah anschauen!

Das letzte Bild zeigt einen Blick vom Mt. Longback auf das Westende der Tarkine und auch vom Mt. Donaldson hat man einen schönen Überblick.

Sonntag, 3. Februar 2008

Walls of Jerusalem











Wie wunderbar - endlich habe ich es geschafft eine Mehrtageswanderung in die Tat umzusetzen. Nach letzten Vorbereitungen (passende Verpflegung + fehlende Ausrüstung kaufen, Rucksack packen) ging es am 3.2. in die Berge östlich des Cradle Mountains.

Von dem Track hatte mir ein Verkäufer im Campingladen am ersten Tag auf Tasmanien erzählt und er ist mit von mir anfangs überschätzten 4 Tagen (tatsächlich kanpp 3 Tage) kurz genug für eine erste Erprobung. Im Gegensatz zu La Reunion musste ich hier alles mitschleppen - also auch Nahrungsmittel (4 Äpfel, 200g Müsli, 1 Fruchtsalat, 1 Salami, 5 warme Pulvergerichte, 450g M&Ms). War etwas zuviel, aber in der ersten Nacht hat irgendein Tier einen Tagesvorrat weggefuttert und so stimmte es am Ende wieder ;)

Obwohl die Berge hier nur etwa 1500m hoch sind, herrscht hier alpines Klima: ständig wechselndes Wetter, nachts sehr kalt (mir war mit Pullover im Schlafsack noch etwas kühl). Übernachtet habe ich in einfachen Hütten auch wenn ich natürlich für Notfälle ein Zelt dabei hatte. Wasser gibt es genug - besonders als das Wetter am zweiten Tag sehr schlecht war erinnerte mich die Landschaft sehr an Schottland: kalt, nass, Nebel, dutzende Seen und matschige von Bächen durchzogene Wiesen.

Doch am ersten und besonders letzten Tag hatte ich Glück und die Sonne strahlte. Dann ist es hier wirklich wunderschön und ich musste alle 3m irgendwas fotografieren ;) Herrliche Seen mit Gräsern darin, Bäche die unter den Wiesen verlaufen und an vielen Stellen durchbrechen, schöne Berge, Wälder, sogar ein paar Blümchen und prächtige moosartige Gewächse u.v.m. - es war wirklich toll!

Von den 3 Mio. Fotos hier eine kleine Auswahl ;)

Also, ich denke dass ich sowas in Zukunft öfter machen werde. Es hat mir sehr gut Gefallen und die Schuhe sind perfekt - nach 3 Tagen nicht mal eine Blase :)