Dienstag, 19. Februar 2008
South Coast Track
Das war ja wieder mal ein ganz schönes Abenteuer - doch der Reihe nach!
Der ca. 6 Tage lange South Coast Track verläuft entlang der Südwestküste Tasmaniens im Southwest NP zwischen Malaleuca und Cockle Creek und verbindet so den einzigen Ort im Southwest NP - der nur über gecharterte 6-Sitzer Flugzeuge erreichbar ist - mit dem Ende der südlichsten Straße in Tasmanien. Der Südwesten Tasmaniens ist noch echte in grossen Teilen völlig unerschlossene Wildnis - entweder man wandert rein oder fliegt oder raftet auf einem der Flüsse - Straßen gibt es so gut wie keine.
Da mir gesagt wurden, dass Teile dieses Weges extrem matschig wären (fast hüfttief) und der Flug 100€ kostet, hatte ich das eigentlich ad acta gelegt und wollte mir einfach mal das Ostende als (Halb-)Tageswanderung ansehen. Vor Ort erfuhr ich dann von einer möglichen Schleife (South Coast Track bis zur Mitte dann im Landesinneren zurück über die Southern Ranges) - doch das Wetter war schlecht und kein Ranger für Informationen vorhanden und so wollte ich schon von dannen ziehen, habe mir dann aber gesagt "was solls - einfach mal Sachen einpacken und schauen wie's läuft".
Gesagt, getan: Für 5-6 Tage Verpflegung gepackt und los gings. Und was für ein Glück - von dem Moment an als ich loszog bis zum Ende meines Abenteuers war es Sonnenschein pur und praktisch kein einziges Wölkchen! So viel Glück muss man erstmal haben, denn diese Gegend hat 235 Regentage im Jahr!!
Und so war es einfach fantastisch: die Strände mit den vielen vorgelagerten Felsen/Inseln, die blutroten sich ins Meer ergießenden Flüsse und Berggipfel im Landesinneren, sowie die vielseitige Vegetation aus Regenwald/Wald/Buschebenen sind ein echtes Wanderparadies. Dazu die Herausforderungen wie Flussdurchquerungen (zwischen knie- und hüfttief je nach Ebbe/Flut), extremem Matsch und Bergen - gut um neue Wandererfahrung zu sammeln.
Am Ende ging es dann nicht über die Southern Ranges zurück - wie ich erfuhr wäre das zwei Nummern zu gross für mich: 5-stündige Lagunen-Durchwatung, extrem steiler 1150m Anstieg, in Teilen kein vorhandener Weg und exponierte Wanderung auf dem Hochplatau (es kann auch im Sommer schneien) waren mir dann doch zu heikel ;) Somit ging es bis zur Mitte des South Coast Tracks zum "boat crossing" an besagter New River Lagoon und auf dem selben Weg zurück - eigentlich finde ich so was öde und mag Schleifen lieber - aber was solls.
Nun ja, so hätte ich auch den South Coast Track komplett machen können (anstatt eine Hälfte zwei Mal), denn die Match-Strecke bin ich so sogar zwei Mal gelaufen :/ Das war sogar Mal ganz lustig und die meiste Zeit sinkt man nicht tiefer als 10-20cm ein. Doch gleich am Anfang bin ich noch unerfahren doch glatt in so eine üble Pampe gestiefelt, wo ich einfach senkrecht runtergeplumst bin und mit beiden Beinen fast bis zur Hüfte im Schlamm steckte. Und ich hab das ganze auch noch auf Video, weil ich grad am filmen war - lol.
Ich hatte zwar nicht mal Gamaschen dabei aber erfinderisch wie ich bin habe ich mir aus Regenhose, Schnürsenkeln und Nylonseil sogar was bessere gebastelt und so blieben die Schuhe auf der ganzen Reise trocken (und Blasen gabs auch keine)! Am Ende habe ich 62 km zurückgelegt; über mehrere Hügelketten (120m, 180m, 460m, ...) immer wieder zu herrlichen Stränden hinab.
Als einziger Wehmutstropfen bleibt die Tatsache, dass ich am dritten und vierten Tag jeweils 9 Stunden durch sehr schwieriges Terrain gewandert bin und mir damit eine Fußverletzung zugezogen habe - entweder eine Überdehung oder Entzündung oder ähnliches. Der letzte Tag war auf jeden Fall extrem schmerzhaft und noch ist es nicht auskuriert. Also merke: 6-7 Stunden pro Tag reichen ;/
Da ich die letzten zwei Tage nur noch von Steaks geträumt habe (obwohl ich auf der dünnen Schaumstoffmatte nur sehr schlecht geschlafen habe...), bin ich dann nun auch dem Wunsch meiner Mutter nachgekommen und war heute das zweite Mal in AUstralien im Restaurant und habe mir eine schönes, saftiges, zartes, leckeres (*sabber*) Steak gegönnt :)
P.S.: Es sind diesmal extrem viele Biler - sind ja aber auch von 5 sehr ereignisreichen Tagen! Die Wellen am Strand waren übrigens gigantische 3m Brecher die mit einer Wucht umgeschlagen sind, die einer mittleren Explosion gleichkommt - die Dicksten konnte man beim Schlafen an der Bodenerschütterung spüren - unglaublich das Leute da surfen waren!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen