Samstag, 6. Oktober 2007
Die Reise nach Norden
Unsere Route führte uns von Cape Tribulation über den "Bloomfield Track" nach Cooktown. Es gibt auch eine asphaltierte Touristenstrecke, aber wir wollten ja mal die Geländegängigkeit unseres Wagens testen ;) Die Strecke war eine gute Einfühung für das, was uns noch bevorstehen sollte. Es gab erste leichte Flussdurchquerungen und sehr steile Berg- und Talfahrten.
Als wir den 4WD Track schon längst verlassen hatten und wieder auf der Asphaltstrecke waren, dröhnte auf einmal der Motor wie ein aufgemotztes Tuningfahrzeug. Ein kurzer Check der Lage ergab, dass das Auspuffrohr an der Naht zum Schalldämpfer (? das dicke Teil kurz vorm Ende) durchgebrochen war. Wir röhrten dann also die letzten 10km bis Cooktown mit Sound wie in einem Sportwagen in der Hoffnung dort einen Mechaniker zu finden.
Erst hieß es, es gibt nur einen und der sagte, er wäre die nächsten Tage ausgebucht - da fuhren Autos im Minutentakt rein und raus. Hier geht offensichtlich öfter mal was kaputt ... Doch im Visitor Information Center waren gleich 3 Damen sehr um uns bemüht und diskutierten lebhaft, welche Schweißer es denn in der Nähe so gibt und riefen sogar für uns dort an. Schließlich fanden wir einen, der sich sofort für uns Zeit nahm und nach einer knappen Stunde waren wir um 80$ ärmer, aber froh unsere Reise fortsetzen zu können. Wir bekamen sogar noch ein paar Tipps für Sehenswürdigkeiten mit auf den Weg. Insgesamt können wir uns glücklich schätzen, dass dieses Maleur auf einer Asphaltstraße in Ortsnähe und nicht mit im Niravana passiert ist (auch wenn es ja keine kritische Reparatur war).
Die Strecke nach Norden war zunächst sehr schlecht. Endlose Kilometer über Waschbrettpiste. Bei dem Gerüttel bekommt man doch schon Angst um sein Auto. Leider ging auch die Landschaft von Regenwald immer mehr in Richtung Steppe über. Immer weniger Bäume, mehr Gras und alles immer gelber/brauner. Es ist halt Ende der Trockenzeit - alles wartet auf Regen. Man kann übrigens kaum glauben, wie viele Termitenbauten es hier gibt - es müssen hunderttausende sein. Oft stehen sie nur wenige Meter auseinander. Manchmal hat man hunderte in einem Blick und manche sind über 4 Meter hoch!
Dennoch war es wirklich schön z.B. mal unter freiem Himmel zu schlafen - mit einem herrlichen Blick auf die Sterne in einer Nacht ohne Mond (leider hat die Mücke genervt); mit einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer ... Am frühen Abend und frühen Morgen ist auch die beste Zeit ein paar Tiere zu sehen. Ein paar Kängurus haben schon mit uns gefrühstückt und Kühe sieht man auch ab und zu mal auf der Straße. Fliegen und Mücken gibt es zum Glück noch nicht allzuviele, sodass man meist in Ruhe picknicken kann. Viele Raben und andere Vögel sowie Grillen sorgen nachts jedoch für die entsprechende Geräuschkulisse, aber schlafen kann man trotzdem gut.
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