Samstag, 19. April 2008

Nelson Lakes NP












... und wieder eine abenteuerliche Wanderung, wenn auch ganz anders als geplant.

Ganz ursprünglich wollte ich den D'urville Track als 4-Tages-Tour machen: zwei Täler, ein alpiner Pass, ein schöner See. Doch dazu müßte ich zwei Mal Wassertaxifahren und man muss mindestens zu viert sein; das war mir zu kompliziert und unsicher.

Als Alternative sollte die Travers-Sabine-Route herhalten, mit ähnlichen Qualitäten wie das ursprüngliche Vorhaben, aber mit gut 80km und 5 (evtl. sogar 6) Tagen deutlich länger. Trotzdem habe ich gepackt und bin losgezogen. Die erste Hütte am See hatte ich ganz für mich - kein Wunder, das keiner da hin wollte: der Ofen war zugenagelt :(

Als das Wetter am nächsten Tag entgegen der Vorhersage immer noch etwas trübe war, kamen mir 5-6 Tage auf einmal doch recht lange vor und ich habe mich kurzfristig umentschieden und eine Seitenroute direkt zum Gipfel zur Angelus Hut auf 1680m genommen. Das hiess zwar satte 1050m Anstieg, aber Zeit hatte ich genug.

Je höher ich kam, desto übler wurde das Wetter (ich hatte gehofft, die Sonne schiebt die Wolken im Laufe des Tages weg). Im Wald war ich vorm Nieselregen noch geschützt, doch oberhalb von 1200m fing es dann an zu schneien/hageln - aber nur ganz leicht und gelegentlich. Trotzdem habe ich hier schon mal ein Gefühl vom alpinen Gelände bekommen.

Um so schöner war es in der Hütte, diesmal mit Feuer im Ofen, während es draussen nun schneite und stürmte. Und tatsächlich: am nächsten Morgen war alles von einer knapp 1 cm dicken Schneeschicht überzogen! Was für ein Anblick - doch so schön es auch aussah, eigentlich führte die weitere Route etwa 10 km auf dem Bergkamm in 1800m Höhe entlang! Als ich dann oben auf dem Kamm stand und mir ein eisiger Wind von ca. 40-50 km/h um die Ohren wehte, war mir die 5-stündige Kammroute zu gefährlich, zumal es auch eine steinig-mühsame und eher trostlose Landschaft war.

Also bin ich auf der anderen Seite wieder ins Tal abgestiegen und unten auf dem Speargrass Track zurück zum Auto. Unterwegs konnte ich noch ein paar zauberhaft verschneite Wasserfälle und Pflanzen fotografieren, bevor es im Tal dann sonnig und grün wurde.

Also, insgesamt ganz anders, aber mit ganz eigenen Reizen doch ein nettes Abenteuer :)

P.S.: Auf dem Panorma-Bild sieht man übrigens die rote Hütte in der Mitte des Bildes am See und das dunkle Tal links, aus dem ich aufgestiegen bin. Aufgenommen wurde es oben am Beginn des Kamms, den man auf dem 7. Bild sieht. Ich bin dort links runter ins Tal.

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