Freitag, 11. April 2008

Routeburn & Greenstone Track











Ca. 65 km habe ich die letzten 5 Tage zurückgelegt, doch leider lief dabei nicht alles glatt:

Der Routeburn ist ein sog. "Great Walk", d.h. man muss die reglementierten Hüttenplätze buchen (dafür gibt es dort dann aber sogar Ofen, Gaskocher, fließend Wasser und Toiletten mit Spülung). Soweit ging noch alles gut und auch der Transport ließ sich recht gut organisieren - ich habe mein Auto am Ziel abgestellt und bin mit Wassertaxi uns Bus zum Start des Routeburn (damit ich flexibel bin und am Ziel nicht auf irgendeinen Anschluss warten muss).

Das Wetter sollte die nächsten Tage schön sein, doch zunächst ging bei bedecktem Himmel los entlang kurzen Strecke bis zur ersten Hütte, die ich sogar ganz für mich allein hatte! Der zweite Tag war die Strecke durchs Gebirge - über den Harris Saddle (Pass) auf 1300m und weiter oben entlang bis zur anderen Seite des Gebirges. Doch der gesamte Aufstieg und Überquerung des Passes verlief in dickem Nebel, sodass vom gepriesenen Ausblick zunächst nichts zu sehen war; weder der Lake Harris noch die alpine Bergkulisse :( Auch eine Seitenroute zum Gipfel viel damit aus, da sinnlos.

Hinter dem Pass wurde es dann aber schnell klar und die Aussicht war sensationell. Doch der Schaden war leider schon angerichtet; Kurz vor Abend beim Abstieg zur Hütte war mir schon klar: ich werde krank :( Das Problem waren die ständig wechselnden Bedingungen; mal Sonne mal Schatten, mal steiler Anstieg dann wieder runter, mal kalter Wind dann wieder im Windschatten. Die gefühlte Temperatur schwankte im Minutentakt um 20° und mehr. Auch wenn ich mich mehrfach kleidungsmäßig angepasst habe, habe ich einige kühle Phasen wohl zu lange ausgesessen ...

Die zweite Nacht habe ich also mit Fieber und Halsschmerzen verbracht - war nicht weiter schlimm und am nächsten Morgen war ich wie üblich fast schon wieder gesund (auch Dank des Tees und Honigs, den Anja und Marion dabei hatten). Noch einen "Schon-Tag" hinten dran und ich wäre wieder fit gewesen, doch ich hatte ja noch 3 Wandertage und 40 km vor mir!

Glücklicherweise lieferte das Wetter von da an stets perfekten Sonnenschein, doch ich war weder in der Verfassung, die Nebenstrecken wie zum "Key Summit" zu gehen, noch den anstrengenderen Rückweg über den Caples Track (wie eigentlich geplant: der führt nochmal über einen kleinen Pass ins Gebirge), sodass ich mich für den im Tal ohne grosse Steigungen verlaufenden Greenstone Track für den Rückweg entschieden habe (im Notfall hätte ich am Ende des dritten Tages sogar an der "Divide" abbrechen können, hätte dann aber das Problem des Rücktransportes von der "falschen" Gebirgsseite aus gehabt ...).

Nunja, auch wenn ich nicht jeden Moment geniessen konnte und erst langsam wieder zu Kräften kam, muss ich sagen, war es eine sehr schöne Wanderung, unterstützt durch das sonnige Wetter. Am eindrucksvollsten war das kristallklare Wasser der Flüsse, das an tieferen Stellen türkisblau strahlt; die schönen Farben der Landschaft von teils blutroten Steinen, grüne Wiesen und Wäldern, gelbbraunen Grasbüschen, grauen schneebedeckten Bergen bis zu den türkisblauen Flüssen.

Zum Glück ist auch das Sandfly Problem nicht ganz so gross wie oft vermittelt - in der Nähe von Wasser gibt es einige, sonst aber wenige bis keine. Ich habe vielleicht einen Biss pro Tag bekommen, aber auch fast nie Repellant benutzt. Wenn man anfängt zu jucken wird's übel: viel schmerzhafter als Mückenstiche hat man bis zu einer Woche was davon.

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