Auf Zion hatte ich mich ja auch noch sehr gefreut, weil es damals einer meiner Lieblingsparks war. Was gibts zu sehen ? Wieder Sandstein - entstanden übrigens aus den größten Sanddünen, die es jemals auf dem Planeten gab. Tatsächlich sind die Hügel auf der Anfahrt von Osten in den Hauptcanyon meist kuppelförmig. Das sieht total faszinierend aus diese Schichtung - irgendwie wie ein Dönerfleischstapel vielleicht, wo ja auch kreisförmig Lappen über Lappen kuppelförmig hängt.
Den Hauptcanyon erreicht man dann durch einen langen schmalen Tunnel, der immer wieder für Busse einspurig gemacht wird, weshalb es schon etwas Zeit kostet, bis man wirklich da ist. Dort ist das Bild dann ein anderes: senkrechte Felswände von bis über 500m Höhe umranden das lange Tal. Es verläuft hinten in einer S-Kurve, was einen phantastischen Anblick von oben bietet ... doch dazu später mehr.
In dieses Tal kommt man nur mit einem Shuttle-Bus, da die Besucherzahlen in den 90ern so stark gestiegen waren, dass sie die Parkkapazität um das 10facher überschritten. Der fährt aber im 8 Min. Takt und ist deshalb kein Problem.
Ich habe mir am ersten Tag Wanderungen heraus gesucht, die ich damals noch nicht gemacht hatte: zu den Emerald Pools (wobei ich das Gefühl hatte, diese DOCH schon gemacht zu haben), dem Weeping Rock und zum Hidden Canyon. Der Weeping Rock muss im Frühjahr krass sein, wenn man hinter dem Wasserfall steht, aber ansonsten waren die eher unspektakulär.
Am zweiten Tag habe ich dann das Highlight des Parks und meine Lieblingswanderung noch mal gemacht: Angels Landing. Nach einem steilen Anstieg auf einen Hügel mit schon tollem Ausblick ins Tal geht es dann weiter auf eine Empore, die mitten in besagter Kurve 500m über dem Talboden steht. Der Zugang geht nur über einen "Giraffenhals" hinauf. Man krabbelt mehrere hundert Meter auf einem extrem schmalen Grat - meist nur wenige Meter breit und an der schmalsten Stelle nur ein guter Meter! Links und rechts geht es senkrecht 500m runter - das ist echt der Hammer und unglaublich, dass sie so einen Weg gebaut haben.
Das traurige ist, dass dort im Schnitt jedes Jahr eine Person zu Tode kommt - ein Fehltritt ist tödlich, ein Absturz dann nahezu unvermeidlich. Allerdings gibt es Halte-Ketten an den gefährlichsten Stellen. Als ich dort 2004 hoch bin, war mir echt ganz schön mulmig zumute. Ich weiß noch, dass es 1-2 Mal grenzwertig war, dieser Blick in die Tiefe. Insofern war ich sehr überrascht, dass es mir dieses Mal gar nichts ausmachte. Ich hatte erwartet (und das zeigt sich bei mir m.E. auch schon in ein paar Details), dass man mit dem Alter vorsichtiger und ängstlicher wird. Naja, vlt liegts daran, dass ich es ja nun schon wusste, was mich erwartet.
Die Aussicht von oben ist dann atemberaubend: ein 360 Grad Blick in die Tiefe - in der einen Richtung das lange Tal, in der anderen der besagte Bogen, welcher auch noch einen kleinen Felsturm in der Mitte stehen hat. Echt genial! Als Alternative gibt es noch den Weg zum Observation Point - den werd ich beim nächsten Mal mal machen. Übrigens: beste Zeit für beide Wanderungen ist vormittags (sowohl wegen Schatten, als auch zum fotografieren).
Dienstag, 2. Oktober 2012
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