Donnerstag, 29. November 2007
Karijini NP
Die Erwartungen an den Park waren gering - zu gut waren mir Hitze und Trockenheit des letzten Abschnitts in Erinnerung. Ich rechnete also wieder mit unerträglichen Temperaturen zwischen 8h morgens und 19h abends und versiegten Wasserfällen.
Doch Karijini ist ein echtes Highlight! Die Temperaturen sind spürbar geringer (obwohl ich nur 4,5 Grad südl. von Broome bin), eine besonders am Nachmittag zunehmende Bewölkerung bringt zusätzliche Erleichterung (es gab sogar schon leichte Regenschauer und abends donnert es immer irgendwo) und es gibt zahlreiche Schwimmmöglichkeiten in eindrucksvoller Landschaft. Am besten ist: es gibt hier keine Krokodile :)
Das wesentliche Merkmal hier ist die terassenförmig ausgewaschenen Schluchten (wie Schiefer unterm Mikroskop). Das heist alles ist hier eckig und rechtwinklig und nicht wie üblich rund gewaschen. Und so sprudelt z.B. der herrliche Grundwasser-gespeiste Fortescue Waterfall über unzählige Steinterassen in einen kleinen kristallklaren Pool. Das Wasser ist ziemlich kühl (für hiesige Verhältnisse) und somit sehr angenehm, wie ich gestern nach einem Morgenspaziergang in der Dales Gorge erfahren konnte (jetzt wo ich wieder allein reise, kann ich auch schon um 7h losmarschieren - zu dritt wars immer etwas langwieriger morgens).
Anschließend fuhr ich (nach Zwischenstop an den nur unscheinbaren Kalamina Falls) zur Joffre Gorge. Trotz 14h mittags war der 20-30 minütige Abstieg gut zu ertragen und als Belohnung für die Mühe gab es einen ca. 300m langen Abschnitt der Schlucht, den man vollständig durchschwimmen konnte! Die Sicht im Wasser war bestimmt 5m, die Schlucht schätzungsweise 50m hoch und 5 - 10m breit. Einfach herrlich :)
Heute ging es dann in die Weano Area, in der vier schmale Schluchten zusammenkommen. Der Abstieg in zwei der Schluchten ist möglich und zunehmend anspruchsvoller je tiefer man absteigt. Die letzten 200m jweils sind "Class 6" d.h. hierfür braucht man Abseil-Ausrüstung. Ich habe die Class 5 Abschnitte gemacht, das war schon klettern pur. In den (halbwegs) kühlen Morgenstunden spazierte ich durch die weano Gorge (Class 3) - an diveresen Pfützen und nassem Gras/Büschen sah man deutlich, dass es in der Nacht geregnet hatte. Als dann eine Busladung mit einer 12er Gruppe über den Seiteneinstieg vor mir auftauchte, bin ich in die Hancock Gorge gewechselt (muss ja nicht sein ...). Hier ging ich über die Class 4 und 5 Abschnitte hinab, durch knietiefes Wasser watend, durch nur 1m breite tiefe Einschnitte bis zum Punkt, wo man ohne Seil zwar evtl. runter, aber nie wieder hoch käme ;)
Auf dem Weg zum Millstream Chichester NP kommt man an der nordwestlichen Ecke noch an der Hamersley Gorge vorbei. Die eindrucksvoll verdrehten und verbogenen Gesteinsschichten sind eine interessante Kulisse für ein erneutes kühlendes Bad :)
Alles in allen kann man Karijini wirklich empfehlen!
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