Auch diesmal: perfektes Wetter - Sonnenschein mit gelegentlichen Wölkchen, die immer mal wieder für ein paar Minuten angenehmen Schatten gesorgt haben. Dabei herrliche kühle Höhenluft mit einer leichten Brise dazu - einfach perfekt zum Wandern :)
9.8.12:
Und das habe ich auch getan: Am ersten Tag ging es 700m bergauf auf dem Iceline Trail, zunächst im Schatten spendenden Wald, später dann auf steinigem Terrain über der Baumlinie bis auf 2230m. Ich konnte beim Aufstieg ständig die Takakkaw Wasserfälle hinter mir beobachten und habe mir viel Zeit gelassen, da ich nur 12km Strecke vor mir hatte. Es ist wirklich toll, so langsam zu gehen, da man jeden Augenblick genießen kann.
Zunächst dachte ich noch "warum tue ich mir das immer wieder an, mich hunderte von Metern mit Gepäck Berge hoch zu quälen?". Aber sobald man oben ist, sieht man die Antwort. Noch vor dem Gipfel führt der Weg durch tolles Terrain: nach dem Wald zunächst der subapline Bewuchs (kleine Bäumchen, Sträucher, Wildblumen), dann an/über kleine Schmelzwasserbäche des Gletschers, sowie zugehörige kleinere klare leuchtende Bergseen, und schließlich der Emerald Gletscher selber (an den man knapp unterhalb vorbei läuft).
Ich sage Euch: jeder Schritt sensationell und interessant. Und je höher man kommt desto mehr sieht man von den umliegenden Bergen und kann in die grün-leuchtenden Täler blicken - herrliche Farbkompositionen: blauer Himmel, weiße Wolken, graue Berge, braune Berge, türkise Seen, weiße Schneefelder, hellgrüne Wiesen, dunkelgrüne Wälder ... man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Das kann kein Foto wirklich abbilden.
Nach einem tollen Tag bin ich abends um 18:30h am Zeltplatz angekommen. Trotz 2055m Höhe war die Nacht gar nicht mal kalt und ich habe einigermaßen schlafen können. Aber die Nächte (und die Verpflegung) sind der unangenehmere Teil des Wanderns. Wirklich bequem und gemütlich ist es nicht und das Essen auch keine Delikatesse. Mehr als 3 Tage würde ich so ein Fras auch nicht mehr aushalten - ich hätte schon am zweiten Tag für ein Steak oder Hamburger töten können ...
10.8.12:
Frisch am nächsten Morgen um kurz vor 9 das Lager verlassen und auf die 2. Etappe: zunächst 200m runter und dann nochmal 400m rauf, bevor es endgültig 600m runter ins Tal ging. Dieser Whaleback Trail ist ebenfalls großartig. Auch hier hat man am Gipfel einen tollen Panorama-Blick und kann auch den Yoho Gletscher und die pyramidenförmige Spitze des gleichnamigen Bergs sehen.
Doch was ich nicht wußte: der Trail führt auch direkt oben an den Twin Falls Wasserfällen vorbei. Der Blick ist im wahrsten Sinne atemberaubend und mir ist fast schwindelig geworden die ersten Sekunden. Auf hunderten Metern Breite geht es bestimmt 200-300m tief senkrecht runter. Neben einem der tosende Wasserfall des Yoho River, ein Regenbogen im Sturzwasser-Spray und unten sieht man den Fluss sich weiterschlängeln. Das kann man kaum beschreiben und auch kaum fotografieren - aber das ist echt der Hammer. Gewaltig! (siehe Video unten)
Später sieht man das ganze dann aus der Perspektive von unten. Von dort geht es dann gemütlich durch den Wald am Fluss entlang zum Zeltplatz direkt an den Laughing Falls Wasserfällen. Im Abendlicht sieht die Landschaft ganz besonders toll aus ... ich habe hunderte Bilder gemacht, die ich jetzt erst mal sichten muss ...
Am letzten Tag bin ich nur 4km zum Parkplatz raus gewandert - nichts besonderes mehr hier. Dennoch: eine tolle Wanderung!
Yoho hat außerdem noch das Lake O'Hara Gebiet zu bieten. Doch dieses kann man nur über ein teuren und Tage wenn nicht Wochen im Voraus ausgebuchten Shuttle-Bus erreichen (oder man muss die 11km hinwandern). Aber schöner als im Yoho Valley kann es da auch nicht sein ;)
Weitere Gebiete im Yoho Park habe ich hier am 1.8.12 beschrieben.
1 Kommentar:
Den Ice Line Trail haben wir dieses Jahr auch gemacht. Ein absolutes Highlight!! Schöner Blog, mildert das Fernweh :) Schöne Grüße, Nina
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