Der Campbell Hwy führt von Carmacks nach Watson Lake. Ich hätte auch den
Klondike weiter bis Whitehorse fahren können, aber dort war ich schon
und ich wollte nicht auf der "Autobahn" des Alaska Hwy von dort weiter
nach Osten.
16.7.12:
Deshalb habe ich mich - trotz meines immer noch defekten Reifens - für den sehr viel einsameren Campbell Hwy entschieden (der Zustand der verbleibenden 350km Schotter ist übrigens sehr gut). Zunächst war die Strecke zwar wirklich schön einsam (man trifft vlt 20-30 Autos pro Tag), aber relativ uninteressant. Doch sie wird im weiteren Verlauf immer besser!
Ein kleiner See hier, ein Sumpfgebiet da, mal eine kleine Schlucht oder eine schöne Aussicht ... als dann auch noch mehr und mehr die Sonne rauskam, war es wirklich entzückend :) Und dann traf ich auch noch auf einen Bären, der irgendwas von der Straße geleckt hat. Als er dann auch noch anfing mein Auto abzulecken, mußte ich ihn dann aber doch verscheuchen.
Das beste des Tages war jedoch der Lapie Canyon kurz vor Ross River! Der gleichnamige einsame Campingplatz ist der beste den ich je gesehen habe und es hat mich fast gejuckt nur zum Spaß mein Zelt aufzustellen. Super idyllisch in wunderschönem Wald, direkt am Fluss bzw. am Fuss des Mini-Canyons mit herrlichen kurzen Wanderwegen... man kann direkt an der Oberkante des Canyons entlang und dort mit einem Buch in der Sonne zu sitzen war traumhaft schön!
Spät am Abend bin ich nochmal raus und hatte phantastische Blicke über den Canyon vor orangerot angestrahlten Bergen und Wolken in der Abendsonne (ein Foto kann das gar nicht richtig einfangen). Da war ich wieder wunschlos glücklich :)
17.7.12:
Puhh - das Abenteur wäre überstanden...
Der Tag begann regnerisch und so bin ich - nachdem ich in Ross River meinen Reifen wieder voll gemacht habe - den eigentlich geplanten Abstecher auf der South Canol Road durch den Lapie Canyon nicht gefahren, da man eh nichts gesehen hätte. Schade, denn wie mir später ein Einheimischer sagte, ist dieser Abschnitt wirklich wunderschön.
Also dann, auf, über 300km Schotterstraße. Ich bin allerdings nur 80km weit gekommen, als mir der Wagen unmissverständlich signalisierte, dass der Reifen links hinten platt ist :/ Nun stand ich da und mir wurde klar, dass ich über 200km Schotter auf einem Notreifen fahren muss (diese kleinen Hochdruckreifen, die nicht für Schotter geeignet sind). Glücklicherweise kam ein netter Minenarbeiter mit seinem Truck vorbei und hatte Reparatur-Kit und Kompressor dabei und hat ihn im Null-Komma-Nix geflickt :) Wir haben uns noch kurz unterhalten und dann gings weiter - sorgenfrei mit ordentlichem Reifen.
Als es am Nachmittag wieder sonniger wurde, habe ich Rast am schönen Simpson Lake gemacht. Toll, wie man hier immer wieder ganz private schöne Plätze findet. Genau darum bin ich ja den Campbell gefahren.
Und schließlich: der rettende Asphalt :) Dort habe ich dann auch gleich mein Abendlager am Frances River gefunden und noch schön in der Sonne am Fluss was gelesen und gegessen. Super :) Es kamen noch 2 Leute vom Straßenbau-Team nach Feierabend vorbei und ich habe mit denen noch ein wenig gewitzelt und gequatscht. Wieder ein ereignisreicher und toller Tag :)
Also, neben dem Cassiar Hwy ist der Campbell Hwy die bisher schönste Route gewesen und sehr zu empfehlen! Mut wird belohnt ;)
Dienstag, 17. Juli 2012
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1 Kommentar:
So ein Abenteuer mit plattem Reifen ohne ADAC-Service in der Nähe kann man sich in good old Germany gar nicht vorstellen.
Aufregend und sehr schön hast Du's.
Findet die Neusser Alexa
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