Kenai ist eine Halbinsel direkt südl. von Anchorage. Und so dient sie für die "Städter" aus Alaskas größter Stadt als Erholungsgebiet, und ist auch bei Touristen nicht unbekannt.
Letzteres merkt man besonders in Seward an der Südküste. Von hier aus starten viele Boote zu den Gletschern. Als ich aber gesehen habe, dass ein Hamburger an ner Pommesbude dort 12€ kosten sollte (Einzelportion Pommes 5,50€), habe ich es mir erspart nach Preisen für Bootsausflüge zu fragen ;) Laut Reiseführer damals ab gut 100€, heute bestimmt teurer.
Bei strahlendem Sonnenschein mag sich das ja sogar lohnen - davon gibts hier aber selten viel. Das Wetter ist gar nicht mal sehr schlecht, viel geregnet hat es eig nicht. Aber durch das bergige Terrain ist der Himmel oft sehr wolkig. Ebenfalls gut windig (ein Ranger sagte mir, dass er in den Bergschluchten durchaus Orkanstärke erreichen kann).
Für wen Geld keine Rolle spielt, der würde aber ohnehin eher in die "Glacier Bay" fahren, dort gibt es einen extrem schnell fließenden Gletscher, sodass er quasi ständig kalbt. Für Leute, die den Norden see-seitig erkunden wollen, gibt es übrigens zahlreiche Fähren - man kann von Seattle/Vancouver bis nach Valdez/Kenai mit Linien-Fähren fahren (sog. "Inside Passage"). Das macht aber nur ohne Auto Sinn, da sonst unbezahlbar.
Zurück zu Kenai:
Ich war (mehrmals) am Portage Gletscher im Nordosten. In dem Schmelzwasser-See treiben sogar jetzt im Sommer noch Eisberge :) Hier hat man also die Möglichkeit bis auf ein paar Meter an einen Eisberg ranzukommen. Das sieht schon cool aus, die ganzen Eisbrocken in dem See schwimmen zu sehen ...
Was man sich bei Seward im Süden nicht entgehen lassen sollte, ist zum einen der Exit Gletscher. Hier hat man auf 2 Wanderwegen die Möglichkeit, bis auf wenige Meter an den Gletscher ran zu kommen und auch nach oben an den Gletscheranfang zu gehen. Letzteres hab ich wetterbedingt nicht gemacht, da 600-900m Höhenanstieg nur bei guter Sicht lohnen. Dann könnte man aber den Gletscherstrom auf ganzer Länge sehen.
Außerdem gibt es eine sehr schöne Küstenwanderung vom Lowell Point zum Caines Head. Hier hat das Wetter (und die Gezeiten - man kann die Tour nämlich nur bei Ebbe machen) mitgespielt. Es war herrliches Wetter und die Aussicht im Fjord grandios! Abgestorbene Baumstämme stehen am steinigen Strand, die lange Wasserstraße im Blick und auf der anderen Seite die schneebedeckte Bergkette ... wirklich schön, ein toller Anblick.
Kenai bietet auch im Inneren sehr viele Wanderwege (im Chugach State Park). Tipp: Detaillierte Infos gibts im Seward Visitor Center bzw. an den ausgeschilderten Trailheads hinter die Registrierungs-Klappe schauen ;)
Heute wollte ich eig eine Mehrtageswanderung starten - doch es regnet. Der Johnson Pass Trail war geplant (der Resurrection Pass Trail ist zwar populärer aber damit auch voller). Schwierig ist als Alleinreisender die Anfahrt hinzubekomen. Fast alle Trails sind Strecken und keine Schleifen. Man muss also irgendwie wieder zum Auto - das geht eig nur per Anhalter.
Meine bisherigen Erfahrungen der Reise zeigen mir, dass ich persönlich schönes Wetter gegenüber einer tollen Landschaft vorziehe. Also lieber tolles Wetter und einfach "schöne" Natur, als eine grandiose Landschaft bei Wolken oder Regen. Bin halt ein Warmduscher :D
Dienstag, 10. Juli 2012
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2 Kommentare:
Sieht ja langsam richtig kalt bei dir aus. Wie viel Grad hast du so?
Nix mehr für "Warmduscher"? ;-)
Hi Lisa, schwer zu sagen. Hab kein Thermometer. Wenn die Sonne scheint ist es sau heiß eig. Ohne Sonne und dann noch mit Wind evtl ist es bitter kalt. Ich denke mal 5-10 Grad Lufttemperatur.
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