Dienstag, 8. Januar 2008

Nochmal nach Norden











Ich habe ja hin und her überlegt: Ja, Nein, Flug+Mietwagen, mit Ghan (Zug) oder Greyhound, etc. Tatsache ist, es kostet alles ziemlich das selbe und dauert auch ähnlich lange (außer Flug, der aber hin und zurück 330€ kostet!): Ghan und Greyhound fahren beide ca. 24h nach Darwin und kosten ca. 100€ pro Strecke. Ein 2WD Mietwagen in Darwin hat nach Gesprächen mit Tourveranstaltern keinen Sinn, weil die oft nicht mal auf den Asphaltstraßen durch kommen. Also habe ich durchgerechnet, was mich ein Trip in den Norden an Zeit und Geld kostet und ich habe mich dafür entschieden mit meinem Wagen hochzufahren (gute 3000km, <450€, 2-3 Tage reine Fahrt). Werde versuchen für die Rückreise wieder jemanden mitzunehmen ... Doch ich bin mir schon jetzt ziemlich sicher, dass es sich gelohnt hat.

Zunächst bin ich an den "Devils Marbles" vorbeigekommen - rundlich erodierte Felsen, die wie gigantische Murmeln aussehen. Die gesamte Fahrt nach Norden war es heiß und fast gar nicht bewölkt. Erst 200km südl. von Katherine wurde es dann sehr schwül (hier hat's 80% Luftfechte bei über 30°), aber noch keine Spur von Regen. Allerdings wurde es unglaublich grün und die sonst ausgetrockneten "Creeks" hatten zumindest stehendes Gewässer. Links und rechts der Straße ist es oft sumpfig und das Gelände steht ein paar cm unter Wasser, doch die Straße war nie auch nur feucht.

In Mataranka bin ich in den im November schon besuchten Elsey NP gefahren, um den hohen Pegelstand zu bestaunen. Wo ich damals die Aufnahmen gemacht habe, strömte nun der braune Fluss. Zum Vergleich habe ich nochmal das alte Bild gepostet - es zeigt fast exakt den selben Bereich (Bild 5+6; die Bäume im Hintergrund sind in links-rechts-Richtung an gleicher Stelle). Um zur Badestelle "Bitter Springs" zu gelangen, mußte ich dann tatsächlich durch 35cm tiefes Wasser auf der Straße fahren - wäre mit nem Leihwagen a la Toyota Yaris sicher schon ein Problem. So konnte ich ein erfrischendes Bad im kristallklaren Fluss nehmen.

Da es schon Abend war passierte nun auch das, was diese Zeit hier ausmacht - eine monströse Gewitterfront zog heran. Die Dimensionen und den Kontrast kann man sich kaum vorstellen: Wie ein überdimensionales UFO (sah aus wie im Film Independance Day) schiebt sich die Front über den blauen Sommerhimmel. Einfach kolossal. Und ich bin sicher, das war nur ein Mini-Sturm ...

Und wenn man abends im von einer leichten Brise durchzogenen Wagen sitzt - während die Insekten vor den Fliegengitter hängen und Blitze von 4 Gewittern in allen Richtungen am Horizont zucken - und seine dänische Salami mit Goudakäse und einer schmackhaften Romatomate mit anschließendem eisgekühlten Fruchtsalat genießt, weiß man, dass man alles richtig gemacht hat ;)

P.S.: Mücken gibt es überraschend wenige - fast gar keine bis jetzt (war auch schon in Alice/Uluru so) - und die Nacht war angenehm kühl (gute 20° ?).

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