Am Wochenende habe ich 2 Ausflüge gemacht – am Samstag auf den „Hausberg“ von Quito und am Sonntag zu einem Kratersee nach Quilotoa. Beides sehr extrem anstrengend.
Zum Hausberg fährt eine Seilbahn (Teleférico) auf ca. 4100m
von wo aus man auf einem anfangs mäßig später sehr steilen Weg bis zum Gipfel
auf ca. 4700m wandern kann. Ich habe den Aufstieg versucht und musste erst nur
50m unter dem Gipfel abbrechen. Allein dahin zu kommen war höllisch schwer. In
dieser Höhe fehlen bereits 45% von Druck und Sauerstoff, es dürften dort etwa
550 hPa herrschen. Jeder Höhenmeter muss erkämpft werden und mehr als 3-5
Höhenmeter am Stück schafft man gar nicht, dann ist wieder Luftholen angesagt.
Die Sicht war OK, wenig Wolken aber recht diesig. Trotzdem
konnte man einen Eindruck von oben auf das Hochtal bekommen und die dichte
Bebauung bestaunen, in der etwa 2,5 Mio Menschen leben.
Und mit dieser Tour habe ich nach dem Mauna Kea (Hawaii,
4200m) hier einen neuen Höhenrekord mit 4650m aufgestellt. Man kann auch Touren
auf den Chimborazo buchen und auf 5900m klettern. Aber nach meinen Erfahrungen
im 4000er Bereich muss das echt nicht sein.
Am Sonntag ging es zum Kratersee Quilutoa. Schon die
Hinfahrt dauerte 3,5h, durch einen Stau auf dem Rückweg waren es dann insgesamt
gut 8h Fahrtzeit für knapp 2h wandern. Grausam. Den See selber fand ich auch
wenig bis gar nicht spektakulär. War halt ein See in karger Landschaft.
Das ist auch insgesamt mein Eindruck bisher: Die Landschaft
in diesem Teil der Anden ist recht karg und trocken. Nicht wüstenartig aber
eben auch so gut wie gar nicht „frisch“. Wenig Wald, trockenes grün-braun.
Wenig variationsreich. Weiter südlich (Peru etc) soll es noch trockener sein,
in Kolumbien hingegen deutlich waldreicher. Das deckt sich auch mit
Satellitenbildern von Südamerika.
Natürlich habe ich bisher erst einen winzigen Teil des
Landes gesehen – Costa und Oriente kenne ich noch gar nicht. Dennoch bin ich
bisher wenig begeistert – wenn ich an meine Erfahrungen in Australien und
besonders in Nordamerika zurückdenke, war dort das landschaftliche Paradies.
Die letzten 1,5 Wochen werde ich
in Baños verbringen, etwa 100km weiter südlich. Von dort kann man Ausflüge in
den Regenwald im Oriente machen. Mal schauen, ob mir das besser gefällt. Doch
schon jetzt bezweifle ich, dass ich im Januar nach Ecuador zurückkehre, sondern
wahrscheinlich eher nach Costa Rica.
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