Montag, 18. November 2013

Geschichte von Ecuador

Auch wenn ich hier wenig genaue Jahreszahlen und Namen wiedergeben kann (da ich nicht alle Details behalten habe), sind ein paar Geschichten zur Vergangenheit doch ganz interessant.

Bestimmend in den letzten 500 Jahren waren zum Einen die Ankunft der Spanier und zum Anderen die Kriege mit Peru. Die Incas spielen in beiden Fällen eine zentrale Rolle – klar, die waren ja schließlich zu der Zeit hier.

Anfangs gab es ein mächtiges Inca-Reich im Süden, in etwa dem heutigen Peru. Im Norden, dem heutigen Ecuador, gab es ein weiteres starkes Reich. Beide waren kriegerisch und haben in Reich in der Vergangenheit immer weiter ausdehnen können.  Doch dann herrschte ein Patt.

Bis der König des Südreiches sich in die Prinzessin des Nordreiches verliebte (klingt wie ein Märchen, aber laut Marcelo war es so) und diese als Nebenfrau nahm. Zumindest der Inca (der Anführer/Halbgott) hatte eine offizielle Hauptfrau aber daneben durchaus noch weitere Frauen. Der Sohn der Hauptfrau ist der rechtmäßige Erbfolger.

Nun zog der König aber zu seiner Nebenfrau im Norden in der Nähe des heutigen Quito und hatte mit dieser dort ebenfalls einen Sohn. Während dieser Zeit war das Reich vereint und es herrschte Frieden. Doch vor seinem Tod bestimmte er, dass das nun gemeinsame Reich zwischen seinem Sohn im Süden und dem im Norden (dessen Name war übrigens Atahualpa) aufgeteilt werden sollte.

Es brach natürlich Krieg zwischen den beiden aus, den zunächst der Norden gewann. Doch diese Teilung war die Saat für immerwährende Auseinandersetzungen in den letzten 500 Jahren zwischen den späteren Staaten Peru und Ecuador. Marcelo (mein Spanischlehrer) hat selber 3 Kriege mit Peru miterlebt. Besonders heftig waren die Zustände während des 2. Weltkrieges, als Ecuador rund die Hälfte seines damaligen Staatsgebietes an Peru verlor. Erst seit kurzem (max ein paar Jahre) ist die Grenze endgültig festgelegt und die Staaten arbeiten zusammen. Erst heute Stand in der Zeitung, dass neue Vereinbarung zum Stromnetz, Telefontarifen, neue Straßen und Entwicklungsprojekte im Grenzgebiet zusammen abgeschlossen wurden.

An dieser Stelle verknüpft sich die Geschichte mit der Ankunft der Spanier um 1500. Ich glaube es war etwa um 1533/34 als die Spanier Jagd auf eben diesen Atahualpa machten, um das Inca-Reich zu unterwerfen. Dieser brannte die Hauptstadt der Inca nieder, vergiftete das Wasser, schickte sein Volk in die Berge in die Flucht und versteckte dort auch das Gold und die Schätze. Warum ein kriegserprobtes Millionenvolk so vor 250 Spaniern einknickte erkläre ich gleich noch.

Er stellte ein Heer auf, wurde jedoch schließlich von den Spaniern besiegt. Er und die Überlebenden des Heeres wurden lebendig verbrannt. Diese Stelle befindet sich heute in Quito.

Doch warum haben sie die Inca nicht stärker gewehrt ? Der Glaube der Inca besagt angeblich, dass die ganze Welt in einem 2000 Jahres Rhythmus verläuft und sich dabei jeweils 500 Jahre Licht und 500 Jahre Dunkelheit abwechseln (warum das dann kein 1000 Jahres Rhythmus ist, konnte er mir nicht sagen). Nun denn, jedenfalls war zu dieser Zeit 500 Jahre Herrschaft und goldene Zeiten der Inca vorbei und man sah in den Fremden das Zeichen für den Anbruch der 500 Jahre Dunkelheit und hat sich so in sein Schicksal ergeben.

Nach diesem Glauben sind die dunklen 500 Jahre in den letzten 90ern abgelaufen und nun herrscht wieder die Zeit des Lichts. Tatsächlich erlebt die indigene Bevölkerung seit kurzer Zeit einen Aufschwung an Einfluss und Macht. Was vorher undenkbar war, ist nun Realität: viele Bürgermeister werden von indigenen Leuten gestellt, ein indigener war Präsidentschaftskandidat, im Parlament sitzen etliche von indigener Abstammung (übrigens in ihrer traditionellen Kleidung mit Poncho, Sombrero, etc.) und ich glaube Bolivien hat sogar einen indigenen Präsidenten. Die Unterdrückung hat wohl spürbar nachgelassen.

Was hieran Glaube, Märchen oder Fakt ist, muss jeder selber recherchieren. Doch so wird es hier erzählt und so glaubt man. Ohnehin hat der Glaube in Südamerika ja sowieso einen extrem hohen Stellenwert. Hier ist eigentlich fast jeder sehr religiös.

Wenn es um Geschichte in Südamerika geht, ist die Zeit um 1820 ebenfalls eine sehr einschneidende Phase gewesen. Dies war die Zeit von Bolivar und dem Versuch ein Großreich „Großbolivien“ zu gründen, welches aber nach ein paar Jahren wieder in die heutigen Staaten zerfiel. Doch zu den Details bitte Wiki befragen ;)
 

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