Auch wenn ich hier wenig genaue Jahreszahlen und Namen
wiedergeben kann (da ich nicht alle Details behalten habe), sind ein paar Geschichten
zur Vergangenheit doch ganz interessant.
Bestimmend in den letzten 500 Jahren waren zum Einen die
Ankunft der Spanier und zum Anderen die Kriege mit Peru. Die Incas spielen in
beiden Fällen eine zentrale Rolle – klar, die waren ja schließlich zu der Zeit
hier.
Anfangs gab es ein mächtiges Inca-Reich im Süden, in etwa
dem heutigen Peru. Im Norden, dem heutigen Ecuador, gab es ein weiteres starkes
Reich. Beide waren kriegerisch und haben in Reich in der Vergangenheit immer
weiter ausdehnen können. Doch dann
herrschte ein Patt.
Bis der König des Südreiches sich in die Prinzessin des
Nordreiches verliebte (klingt wie ein Märchen, aber laut Marcelo war es so) und
diese als Nebenfrau nahm. Zumindest der Inca (der Anführer/Halbgott) hatte eine
offizielle Hauptfrau aber daneben durchaus noch weitere Frauen. Der Sohn der
Hauptfrau ist der rechtmäßige Erbfolger.
Nun zog der König aber zu seiner Nebenfrau im Norden in der
Nähe des heutigen Quito und hatte mit dieser dort ebenfalls einen Sohn. Während
dieser Zeit war das Reich vereint und es herrschte Frieden. Doch vor seinem Tod
bestimmte er, dass das nun gemeinsame Reich zwischen seinem Sohn im Süden und
dem im Norden (dessen Name war übrigens Atahualpa) aufgeteilt werden sollte.
Es brach natürlich Krieg zwischen den beiden aus, den
zunächst der Norden gewann. Doch diese Teilung war die Saat für immerwährende
Auseinandersetzungen in den letzten 500 Jahren zwischen den späteren Staaten
Peru und Ecuador. Marcelo (mein Spanischlehrer) hat selber 3 Kriege mit Peru
miterlebt. Besonders heftig waren die Zustände während des 2. Weltkrieges, als
Ecuador rund die Hälfte seines damaligen Staatsgebietes an Peru verlor. Erst
seit kurzem (max ein paar Jahre) ist die Grenze endgültig festgelegt und die
Staaten arbeiten zusammen. Erst heute Stand in der Zeitung, dass neue
Vereinbarung zum Stromnetz, Telefontarifen, neue Straßen und
Entwicklungsprojekte im Grenzgebiet zusammen abgeschlossen wurden.
An dieser Stelle verknüpft sich die Geschichte mit der
Ankunft der Spanier um 1500. Ich glaube es war etwa um 1533/34 als die Spanier
Jagd auf eben diesen Atahualpa machten, um das Inca-Reich zu unterwerfen. Dieser brannte die Hauptstadt der Inca nieder, vergiftete das Wasser, schickte
sein Volk in die Berge in die Flucht und versteckte dort auch das Gold und die
Schätze. Warum ein kriegserprobtes Millionenvolk so vor 250 Spaniern einknickte
erkläre ich gleich noch.
Er stellte ein Heer auf, wurde jedoch schließlich von den
Spaniern besiegt. Er und die Überlebenden des Heeres wurden lebendig verbrannt.
Diese Stelle befindet sich heute in Quito.
Doch warum haben sie die Inca nicht stärker gewehrt ? Der
Glaube der Inca besagt angeblich, dass die ganze Welt in einem 2000 Jahres
Rhythmus verläuft und sich dabei jeweils 500 Jahre Licht und 500 Jahre
Dunkelheit abwechseln (warum das dann kein 1000 Jahres Rhythmus ist, konnte er
mir nicht sagen). Nun denn, jedenfalls war zu dieser Zeit 500 Jahre Herrschaft
und goldene Zeiten der Inca vorbei und man sah in den Fremden das Zeichen für
den Anbruch der 500 Jahre Dunkelheit und hat sich so in sein Schicksal ergeben.
Nach diesem Glauben sind die dunklen 500 Jahre in den
letzten 90ern abgelaufen und nun herrscht wieder die Zeit des Lichts.
Tatsächlich erlebt die indigene Bevölkerung seit kurzer Zeit einen Aufschwung
an Einfluss und Macht. Was vorher undenkbar war, ist nun Realität: viele
Bürgermeister werden von indigenen Leuten gestellt, ein indigener war
Präsidentschaftskandidat, im Parlament sitzen etliche von indigener Abstammung
(übrigens in ihrer traditionellen Kleidung mit Poncho, Sombrero, etc.) und ich
glaube Bolivien hat sogar einen indigenen Präsidenten. Die Unterdrückung hat
wohl spürbar nachgelassen.
Was hieran Glaube, Märchen oder
Fakt ist, muss jeder selber recherchieren. Doch so wird es hier erzählt und so
glaubt man. Ohnehin hat der Glaube in Südamerika ja sowieso einen extrem hohen
Stellenwert. Hier ist eigentlich fast jeder sehr religiös.
Wenn es um Geschichte in
Südamerika geht, ist die Zeit um 1820 ebenfalls eine sehr einschneidende Phase
gewesen. Dies war die Zeit von Bolivar und dem Versuch ein Großreich
„Großbolivien“ zu gründen, welches aber nach ein paar Jahren wieder in die
heutigen Staaten zerfiel. Doch zu den Details bitte Wiki befragen ;)
Montag, 18. November 2013
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