Montag, 24. November 2014

Hluhluwe-iMfolozi NP
























Dieser [von mir bisher meist “der Unausprechbare” genannte] Park gilt als dem Krüger NP ebenbürtig. Da ich den Krüger noch nicht kenne, kann ich das nicht beurteilen, aber man findet hier tatsächlich eine vielfältige Fauna. Zunächst war ich jedoch etwas enttäuscht, da sich eben kaum ein interessantes Tier zeigte. Antilopen und Kudus sieht man eig überall in jedem Park, aber mir schwebte mehr Elefant, Giraffe, Nashorn, Nilpferd und am liebsten Löwen vor …

Tatsächlich scheint mir der Addo Elephant Park wesentlich besser geeignet, Elefanten zu sehen. Ich habe hier in diesem Park nur einen einzigen gesehen – bis ich dann 1km vor dem Exit Gate doch noch ne Herde 1-2km entfernt gesehen habe.  Auch die Vielfalt war im Addo Park m.E. noch ein wenig höher.

Doch hier habe ich ein paar bisher ungesehene Tierarten sehr intensiv kennengelernt. Denn Nashörner gibt es hier sehr sehr viele – mal im Schlamm dösend, aber auch [halbwegs] aktive Tiere – wobei es bei denen schon als aktiv gilt wenn die sich mal nen paar Meter bewegen. Interessant finde ich auch immer wieder, wenn verschiedene Arten zusammen sind. Einmal spielten/kämpften 2 Antilopen direkt neben der Nashorn-Herde, dann aasten Warzenschweine bei einem im Schlamm dösenden Nashorn. Als ein Schwein sich aber auch im selben Schlammbad wälzen wollte, wurde es wütend angeschnauft und hat sich ganz zügig wieder verzogen :)

Ansonsten habe ich hier auch einige Affen gesehen [im Addo Park nicht]. Nilpferde gibt es in dem Park vermutlich gar nicht, jedenfalls habe ich keines gesehen.  Ganz besonders froh aber war ich, als ich nach etlichen Stunden Suchen endlich  Giraffen gesehen habe. Erstaunlicherweise passiert es in den Parks sehr oft, dass man den Tieren bis auf wenige Meter nah kommt. Die posieren regelrecht :) Giraffen, Nashörner, Zebras, Elefanten – alle fast zum Greifen nah.

Der Elefant war mir dann aber doch etwas ZU nah. Ich sah ihn neben der Straße laufen und dachte mir dass er zum Fluss wollte, also bin ich auch der Brücke stehen geblieben für ne gute Aussicht. Tatsächlich ging er ins Flussbett und fraß einige der üppigen grünen Gräser vom Ufer. Inzwischen kamen noch 1-2 andere Autos und er wechselte daher das Ufer zu meiner Seite. Er graste nur 5 Meter neben mir! Allerdings ging er dann die Böschung rauf und wollte vor mir die Straße kreuzen. Als dann von oben ein weiteres Auto kam, fühlte er sich wohl eingekesselt und ging direkt auf meinen Wagen zu.

Leider hatte ich [rücksichtsvollerweise] den Motor ausgemacht – und nun stand der 3m hohe ausgewachsene wilde Elefant keine 50cm vor meinem Wagen! Da wurde mir schon ziemlich mulmig – und ich konnte unmöglich den Wagen starten, da ihn der Anlasser vermutlich erschreckt hätte und wer weiß was er dann gemacht hätte …

Weiterhin hatte ich [zum besseren Fotografieren und wegen der Hitze] beide Fenster runtergekurbelt [ja die haben hier noch die Dinger die man mit der Hand drehen muss …]. Und auf dem Beifahrersitz lagen Äpfel, Nutella, Studentenfutter – Wind blies Richtung Elefant …. alles fügte sich irgenwie zu einem ungemütlichen Gesamtbild in meinem Kopf. Ich stellte mir Fragen wie „kann ein Elefant mit dem Rüssel ein Autodach abreißen?“ und ähnliches.

Glücklicherweise muss das Gras unheimlich lecker gewesen sein, denn er entschied sich dann dafür.

Da ich mich bei dieser Konfrontation keinen Millimeter bewegt habe um nicht irgendwie lebendig/bedrohlich zu wirken, habe ich davon leider keine Bilder – nur davon, wie er das andere Fahrzeug anschnaufte und wegscheuchte bevor er zu mir kam.

Also, der Park ist gut für Nashörner und Giraffen und in so Wildparks erlebt man immer einige Abenteuer – auch wenn man halt auch manchmal ne halbe Stunde rumfährt und sich denkt „es könnt sich ja wenigstens mal nen Vogel zeigen oder sowas …“.

Keine Kommentare: