Freitag, 21. November 2014

Nördliche Drakensberge: Royal Natal NP [Berge]

























Wow – die Krönung zum Schluss! Wahrlich „royal“ dieser Royal Natal NP… Wer nur einen Tag Zeit für die Drakensberge hat [welch eine Schande …], der sollte ihn hier verbringen. Obwohl ein Tag nicht einmal für diesen Park ausreicht, weswegen ich mich auch entschieden habe, meinen Reiseplan leicht abzuwandeln und einen zusätzlichen Tag hier zu verbringen.

Es war herrlichstes Wanderwetter: den ganzen Tag Sonnenschein [nicht wie sonst wo es nachmittags dann meist zuzieht], eine leichte bis mittlere Brise zur Kühlung und warme aber nicht heiße Lufttemperaturen.

Und dann diese Kulisse: hier ist man mittendrin in den Gipfeln mit ihren Steilwänden. Wie rot-braune Türme oder besser überdimensionale Burgen erheben sie sich aus den grünen Hügeln drumherum. Es gibt hier etliche kleinere Waldflächen [meist in den Gorges/Schluchten] und zahlreiche Gebirgsbäche [deren Wasser man bequemerweise auch bedenkenlos trinken kann].

Ich habe lange hin und her überlegt, welche der vielen Wanderrouten ich gehen möchte. Denn die Auswahl ist hier größer als in jedem der anderen Gebiete. Es gibt auch viele Möglichkeiten Rundwanderungen zu machen bzw. mehrere solcher zu kombinieren und zu erweitern, sodass man größtmögliche Flexibilität hat und nicht den selben Weg wieder zurück muss. Es gibt Wanderwege entlang tiefer Schluchten [die Tugala Gorge werde ich morgen machen], entlang der Bäche, an/um die Felstürme herum [also eher auf mittleren Höhen mit nur mäßigen Steigungen] und auch Routen über die Gipfel bzw. besagte Türme.

Ich habe mich [trotz der gut 600m Anstieg] für letzteren entschieden, da ich bei dem guten Wetter eine Route mit guten Ausblicken haben wollte. Konkret habe ich den Aufstieg über „The Crack“ gewählt mit Abstieg über "Mudslide", da ich mir dabei durch den Sonnenstand im Verlaufe des Tages zu jeder Tageszeit die beste und fotogenste Ausleuchtung der Berge und Täler versprach [das Visitor Center hat ein super Relief-Modell der Region!].

Und was soll ich sagen: der Plan ist perfekt aufgegangen. Die Route war sogar noch viel aufregender und spannender als ich es geahnt hatte :) Diesen Weg muss man einfach mal gegangen sein – ich war wieder volle 8 Stunden unterwegs, weil es einfach so viel zu bestaunen und fotografieren gab! Ich denke, die [chronologisch sortierten] Bilder sprechen für sich …

Nicht nur die Ausblicke sind toll, auch der Weg hinauf und wieder hinab ist abenteuerlich und nichts für schwache Nerven. Man steigt im ca. 60 Grad Winkel zwischen kleinen und großen Feldbrocken eine Spalte hinauf – während sich links und rechts 200m hohe senkrechte Felswände auftun. Dazu tröpfelt und rieselt noch ein wenig erfrischendes Wasser von oben herab :)

Der Abstieg ist noch dramatischer: hier geht es unmöglich steil hinunter – so an die 80 Grad! Das ist natürlich in weiten Teilen nur mit Leitern und Führungsketten machbar. Also hier braucht man schon wirklich Trittsicherheit und ordentlich Nerven [und nicht minder Kraft zum Festhalten].

Es zahlt sich aus, wenn man sich für diese Wanderung den ganzen Tag Zeit läßt – so hat man die Sonne nämlich stets im Rücken; sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg. Damit wirkt alles noch kräftige, leuchtender und kontrastreicher.

Also: Insgesamt ein perfekter Tag ganz nach meinem Geschmack. Hoffentlich ist das Wetter morgen so schön wie heute …

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